Weingut Regele: Pionier in der Perl- und Schaumweinproduktion
Bereits seit 1953 produzieren wir „Prickelndes“: Begonnen hat alles mit der Platscher Perle – ein Perlwein, der heute noch in demselben „Look“ erhältlich ist wie schon damals. Unser Weingut zählt zu den Pionieren der Schaumweinherstellung in der Steiermark und verfügt über ein breites Sortiment an Schaum- und Perlweinen. Ein Exkurs in die spannende Welt der Sekt- und Perlweinproduktion am Weingut Regele.
Kaum ein festlicher Anlass vergeht, ohne dass nicht die eine oder andere Flasche Sekt geöffnet wird – besonders zu Feiertagen hat Prickelndes Hochsaison. Sekt aus Österreich erlebte in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung und entwickelte sich zu einem hochqualitativen Produkt mit geschützter Ursprungsangabe. Unser Weingut war einer der „Wegbereiter“ für Perl- und Schaumwein aus der Steiermark, schließlich haben wir bereits 1953 mit der Herstellung von Perlwein begonnen. 1972 folgte der Einstieg in die Sektproduktion nach der Méthode Charmat und 2004 wagten wir uns an die Herstellungsmethode aus Frankreich, die sogenannte Méthode Traditionelle. „Wir sind wahnsinnig stolz auf dieses Erbe und führen die Sektproduktion nicht nur aus Verbundenheit zu dieser Tradition, sondern auch aus Liebe zu diesem besonderen Handwerk weiter“, so Franz Regele. Inzwischen umfasst unser Sortiment eine ganze Auswahl an Schaumweinen – von Sekt, über Frizzante bis hin zum klassischen Perlwein. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen den einzelnen Produkten? Und wodurch kennzeichnen sich die Herstellungsmethoden?
Schaumwein vs. Perlwein
Sekt, Prosecco und der französische Champagner sind allesamt Schaumweine. Unter diesem Oberbegriff werden weinhaltige Getränke zusammengefasst, die aufgrund des enthaltenen Kohlenstoffdioxids unter Druck stehen – im Falle von Schaumweinen muss dieser zumindest 3 bar Kohlensäure-Überdruck bei 20 Grad Celsius betragen. Einen Schaumwein erkennt man auch ganz gut daran, ob die Flasche ein Drahtkörbchen hat oder nicht. Wenn nicht, dann handelt es sich um einen Perlwein – wie zum Beispiel einen Frizzante. Unter dem Begriff Perlweine werden leicht schäumende Erzeugnisse zusammengefasst, die zwischen 1 und 2,5 bar Kohlendioxiddruck aufweisen. Auch unsere bekannte „Platscher Perle“ zählt zu dieser Kategorie. Neben dem Flaschendruck unterscheiden sich die beiden Kategorien auch durch die Herstellungsweisen – während Produkte wie Sekt nach der Méthode Charmat oder der Méthode Traditionelle hergestellt werden, entstehen Perlweine durch das sogenannte „Imprägnierverfahren“.
Übrigens: Wusstest du, dass Sekt eigentlich Champagner ist? Er darf aber nicht als solcher bezeichnet werden. Das ist bereits seit dem Jahr 1919 so, denn seit dem „Versailler Vertrag“ darf der Begriff Champagner nur mehr für Schaumweine aus Frankreich verwendet werden. Im deutschsprachigen Raum hat sich daher ab 1919 der Begriff Sekt durchgesetzt. Sekt nimmt unter den Schaumweinen den höchsten Rang ein und wird meist nach der Méthode Traditionelle hergestellt.
Méthode Traditionelle vs. Méthode Charmat
Wir haben am Weingut Regele im Jahr 1972 damit begonnen, Sekt nach der Méthode Charmat herzustellen – dieses Prozedere wird auch als Großraumverfahren oder Tankverfahren bezeichnet. In diesem Verfahren wird zunächst ein Grundwein hergestellt, dem anschließend Hefe und Zucker im Tank zugesetzt wird. Die zweite Gärung findet dann in einem speziellen Drucktank statt. Anschließend wird der Sekt filtriert und die Dosage zugegeben, bevor er abgefüllt wird. Die Méthode Charmat benötigt weniger Zeit und ist zudem etwas kostensparender als die Méthode Traditionelle. Es ist aufgrund dieser beiden Vorteile das gängigste Verfahren zur Schaumweinherstellung, doch das Endprodukt kommt nie zu 100 % an einen traditionell produzierten Sekt heran. „Sekt braucht generell viel Zeit, Geduld und Erfahrung, besonders wenn er nach der Méthode Traditionelle gemacht wird. Dieses Herstellungsverfahren gibt es hier am Weingut seit 2004“, erklärt Franz Regele.
Die Méthode Traditionelle ist das Herstellungsverfahren, das auch bei der Champagnerproduktion eingesetzt wird – daher nennt man es auch „Méthode Champenoise“. Der wichtigste Unterschied zur Méthode Charmat ist, dass die zweite Gärung in derselben Flasche stattfindet, in der der Sekt verkauft wird. Dem Grundwein werden Hefe und Zucker zugegeben und die Flasche wird mit einem Kronkorken verschlossen – die zweite Gärung startet. Anschließend werden die Flaschen auf sogenannten Rüttelpulten mit dem Flaschenkopf schräg nach unten platziert und gerüttelt. Das führt dazu, dass sich die Hefe am Verschluss absetzt. Dann wird der Flaschenhals in eine Kühlflüssigkeit getaucht, wodurch die Hefe gefriert und anschließend beim Öffnen der Flasche durch den im Inneren entstandenen Druck „hinausschießt“. Nun gibt man die Dosage hinzu. Darunter versteht man ein Gemisch aus dem Grundwein und einer Zuckerlösung, das am Ende darüber entscheidet, ob ein Sekt als „brut nature“, „extra brut“, „herb“, „extra trocken“, „trocken“, „halbtrocken“ oder „mild“ bzw. „doux“ bezeichnet wird. Anschließend wird der fertige Sekt mit Korken und dem obligatorischen Drahtkörbchen versehen.
„Wir lagern unseren klassischen Sekt 9 Monate auf Hefe. Sekt mit der Bezeichnung Reserve bekommt zumindest 18 Monate Lagerzeit auf der Hefe und bei den Großen Reserven sind es mindestens 30 Monate“, so Franz Regele. Wir produzieren eine große Auswahl an Sekten aus typischen südsteirischen Rebsorten wie Gelber Muskateller, Welschriesling oder Chardonnay. Exzellente Lagen der Südsteiermark und äußerste Sorgfalt im Produktionsprozess zeichnen unseren Sekt aus. „Mein persönlicher Favorit ist der Blanc de Noir, hergestellt nach der Méthode Traditionelle. Die Trauben stammen aus der Ried Ewitsch, eine sehr sonnige Lage mit Ausrichtung nach Osten. Der Sekt hat wenig Restzucker und verfügt über eine feine Mineralik“, empfiehlt Franz Regele.
Weitere Infos zur Sektproduktion in der Steiermark finden sich übrigens hier.